Tagestour nach Eglisau 

Eindrücke eines Teilnehmers

Ich bin unterwegs zum Treffpunkt für die Tagestour mit dem Veloclub. Diese führt ins malerische Städtchen Eglisau. Die Sonne scheint bereits angenehm warm, trotz kühler Bise die mir entgegenbläst. Beim Sammelplatz treffe ich auf gutgelaunte Kollegen. Es wird gefachsimpelt und es werden die ominösen Streckenabschnitte unserer bevorstehenden Tour in Erinnerung gerufen. Für mich ist es eine Premiere, habe ich bisher noch nie an dieser Tour teilgenommen. In drei Radsportgruppen eingeteilt, radeln wir dem Aaretal entlang Richtung Brugg, durchqueren den traditionsreichen Brugger Schachen und überqueren bei Stilli die Aare. Etliche „kribbelige“ verkehrstechnische Hindernisse müssen bewältigt werden, bevor wir bei Würenlingen den Anstieg „Ruckfeld“ bezwingen. Dies gelang erstaunlich gut, weil wir ja alle wussten, dass in Tegerfelden eine Kaffeepause eingeplant war. Eine freundliche Bedienung und ein guter Kaffee beflügeln unsere Stimmung. Beim Anstieg zum Zurzacherberg müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass heute wegen der Hitze einiges von unserer Physis verlangt werden wird. Nach einer rasanten Talfahrt gelangen wir zum schmucken Flecken Bad Zurzach. Die Grenzstadt lassen wir sogleich hinter uns und radeln im flotten Tempo wie in einem Wellental dem Rhein entlang Richtung Eglisau. Mich hat erstaunt, dass dies praktisch ausnahmslos auf Velowegen bewältigt werden konnte. Das Thermometer auf meinem Garmin zeigt inzwischen 34°. Schon von weitem erblicken wir die markante Eisenbahnbrücke über den Rhein von Eglisau, welche 1897 erbaut worden ist und die Städte Bülach und Schaffhausen verbindet. Unser Mittagslokal, wunderschön am Rhein gelegen, überrascht ebenso wie auch beim Kaffeehalt durch sehr freundliches und speditives Personal. Ein riesiger Pasta Teller erfreut unsere Gaumen. Dass zwischen der Vorspeise und dem Hauptgang  sogar „Platten“ haben repariert werden können, sei hier nur am Rande vermerkt. Mit vollem Bauch und einiger Skepsis, was auf der zweiten Streckenhälfte noch alles zu erwarten ist, haben wir die Rückfahrt in Angriff genommen. Dabei ging‘s bei unsäglicher Hitze mal rauf mal runter durch grössere und kleinere Ortschaften wie z.B. Steinmaur. Gerade dieser Ort ist in der Vergangenheit mit dem Velosport sehr stark verbunden. Fanden doch dort die legendären Radquer-Sportveranstaltungen statt. Hätte ich mich da nicht auf unseren versierten Tourenleiter verlassen können, ich hätte womöglich gar nicht mehr nach Hause gefunden. Zielsicher werden wir durch viele kleinere und grössere Dörfer gelotst, die ich bis anhin nicht einmal dem Namen nach gekannt habe. Dem Regensberg und nachher der Lägern entlang erreichen wir Ehrendingen und erfrischen uns an einem schönen Dorf-Brunnen. Mit gefüllten Bidons geht’s wieder flott voran und bald erklimmen wir in Baden den berüchtigten „Römerstutz“. Als Neuling muss ich dazu sagen – alles nur halb so schlimm. Mühsam kämpfen wir uns bei starkem Verkehr auf der Hauptstrasse Richtung Turgi, wo wir rechts abzweigen und bei Vogelsang ein weiteres Mal die Aare überqueren. Aber bald einmal lassen wir Brugg hinter uns und folgen dem Radweg über Wallbach nach Veltheim, wo wir uns angesichts der erdrückenden Hitze ein letztes Mal erfrischen. Nachdem die einen die Füsse, die anderen den Kopf mit kaltem Wasser abgekühlt haben, geht’s Richtung Start und Ziel. Dabei galt es, die letzten Kräfte zu mobilisieren. Konzentriert bezwingen wir die letzten Kilometer. Schon bald taucht Suhr auf und wir können dank disziplinierter Fahrweise in einer homogenen Gruppe, ohne Unfälle und Pannen den wohlverdienten Gerstensaft geniessen. Eine anstrengende aber interessante Tour mit 125 Km und über 1000 Höhenmeter ist von allen bravurös gemeistert worden. Für jeden Einzelnen werden viele positive Eindrücke der Tour in Erinnerung bleiben. Dem Tourenleiter gebührt ein ehrlicher Dank für die umsichtige und souveräne Tourenleitung. So macht Velofahren in der Gruppe Spass.

Ein Teilnehmer